Start in die Zwischenrunde misslingt

 

Mit einer schwachen Defensivleistung und einem folgerichtigen 5:6 (1:1, 1:2, 3:3) startete der EV Füssen vor heimischer Kulisse enttäuschend in die Zwischenrunde der Landesliga. Zwar war der Gegner der EHC Königsbrunn, der auch in dieser neuen Runde als stärkster Gegner eingeschätzt wird, trotzdem erwischten Torhüter Glaswinkler und seine Vorderleute mit ihrer Abwehrarbeit einen rabenschwarzen Tag.

Dazu fehlten neben dem gesperrten Verteidiger Andi Schorer mit Andrej Naumann und Florian Simon auch weiterhin zwei der besten Scorer.

Schon in der Anfangsphase durfte der EHC mehrmals unbedrängt zum Abschluss kommen, während beim EVF ein Überzahlspiel nichts einbrachte. In der 8. Spielminute fand ein Schuss aufs kurze Eck den Weg zum 0:1 ins Netz, und kurze Zeit später wäre sogar beinahe ein zweiter Gegentreffer gefallen. Drei Minuten später vergab Meier die große Ausgleichschance, als er das freie Toreck nicht sah, sondern nochmals einen Querpass spielte. Durch einen Gewaltschuss gelang schließlich in der Endphase des Drittels doch noch das 1:1, insgesamt gehörte dieser Abschnitt aber eher den Gästen.

Zu Beginn des Mitteldrittels überstand der EVF ein mehrminütiges Unterzahlspiel, hatte durch Dressel bei einem Konter sogar die größte Tormöglichkeit. Danach kamen die diesmal rotgewandeten Füssener zu einer regelrechten Druckphase, die durch den ersten Torschuss von Königsbrunn in diesem Abschnitt und dem damit verbundenen 1:2 (30. Minute) ein jähes und überraschendes Ende fand. Bei einem Überzahlspiel vergab kurz darauf Marc Besl völlig frei, der von der Strafbank kommende Königsbrunner Verteidiger erwischte Glaswinkler dagegen eiskalt zum 1:3 (34.). Es war der zweite Treffer bei insgesamt nur drei Torschüssen der Gäste in diesem Drittel. Ein ebenfalls haltbar erscheinender Schuss brachte in der letzten Minute zumindest das 2:3 für den EVF und damit Hoffnung auf den letzten Abschnitt, den Füssen bisher gegen Königsbrunn jedes Mal gewonnen hatte.

Und tatsächlich wartete die Mannschaft von Trainer Thomas Zellhuber gleich mit einem Doppelschlag auf und ging innerhalb von nur 61 Sekunden erstmals mit 4:3 in Führung. Das Spiel schien nun den eigentlich erwarteten Verlauf zu nehmen, doch weit gefehlt. Auch der erste Torschuss von Königsbrunn in diesem Abschnitt, noch dazu aus spitzem Winkel, saß (43. Minute). Bei einer doppelten Überzahl gelang dem EVF aber wieder die Führung zum 5:4. Das ließ der EHC nicht auf sich sitzen, und nutze nur zwei Zeigerumdrehungen später seinerseits ein Powerplay zum erneuten Ausgleich (48.), worauf Füssen den Torhüter wechselte. Wieder nur eine Minute später wurde bei dieser emotionalen Achterbahn Nikolas Oppenberger bei einem Angriff im letzten Moment gestoppt, er scheiterte mit dem fälligen Penalty jedoch denkbar knapp. Kurz darauf fehlten bei einem von Marius Keller abgefälschten Schuss erneut nur ein paar Zentimeter zur Führung, diese gelang dann den nicht aufsteckenden Gästen, die beim 5:6 von einem neuerlichen Fehler im Füssener Aufbauspiel profitierten. Danach gelang es dem EVF zunächst nicht mehr, die clever verteidigenden Königsbrunner in größere Verlegenheit zu bringen. Erst nach der Herausnahme von Torhüter Schütze 96 Sekunden vor Spielende wurde großer Druck aufgebaut, aber mehr als zwei große Chancen durch Ron Newhook, der beide Male knapp scheiterte, sprang nicht mehr heraus, es blieb beim knappen, insgesamt aber nicht unverdienten Sieg der Gäste, die ihre Chancen einfach besser nutzten und diesmal auch mit der besseren Abwehrleistung punkten konnten.

Trainer Erwin Halusa (Königsbrunn): „Der EV Füssen ist super aufgestellt, und heute spielten wir vor großer Kulisse. Da wollten wir offensiv und mit viel Druck spielen, das ist uns sehr gut gelungen. Ein hohes Lob für jeden von meinen Spielern, wir haben heute total verdient gewonnen.“

Trainer Thomas Zellhuber (Füssen): „Unser Defensivverhalten hat heute überhaupt nicht funktioniert, und bei sechs Gegentreffern zuhause verdiente Niederlage. Positiv, dass wir nach dem 1:3 wieder zurückgekommen sind, das spricht für den Charakter der Mannschaft, es war aber eine große Achterbahnfahrt mit ständigem Hin und Her. Wir haben zu viele leichte Gegentore bekommen und für die eigenen zu viel Aufwand betreiben müssen. Es ist heute insgesamt nicht gerade viel zu unseren Gunsten gelaufen. Mit Tobias Meier müssen wir leider auch noch einen längerfristigen Ausfall beklagen.“ (MiL)

 

Tore:

0:1 (8.) Schütz (Traxinger, Jänichen), 1:1 (19.) Schmid, 1:2 (30.) Zimmermann P. (Trupp), 1:3 (34.) Jänichen (Schütz, Pandel), 2:3 (40.) Besl (Prantl, Nadeau), 3:3 (41.) Keller (Besl, Nadeau), 4:3 (42.) Meier (Schmid), 4:4 (43.) Trupp (Zimmermann P., Jänichen), 5:4 (46.) Oppenberger (Bühler, Wiedemann/5-3), 5:5 (48.) Zimmermann P. (Trupp, Jänichen/5-4), 5:6 (52.) Zimmermann P. (Fettinger/Jänichen). Strafminuten Füssen 12 + 10 für Besl, Königsbrunn 18 + 10 für Lieb. Zuschauer 1752.

 

Bild: Benedikt Siegert